Bericht über meinen Richtereinsatz in Hamburg,

am 5. Juli 2003

 
 
                      

Zuallererst möchte ich die Lage und den wunderschönen neuen Platz des Norddeutschen Windhund-Rennvereins hervorheben. Das heißt viel, den man war ja jahrzehntelang nach Farmsen gefahren und das Herz hing einfach daran.

Der neue Platz ist natürlich viel komfortabler und bereits mit allen Neuerungen versehen, das Vereinsheim von beeindruckender Größe und das geräumige Zielhaus technisch perfekt ausgestattet.

Die Veranstaltung war bestens organisiert und die Betreuung der Richter vorzüglich. Für die Sonderleiterin Frau S. Milo war es die 1. Sonderleitung, die sie - mit ihrem Team und Helfern- hervorragend meisterte.

Die Zuschauer waren sehr interessiert und die Stimmung bestens.

Nachdem zuerst das Wetter nicht ganz astrein war – es regnete leicht- besserte es sich immer mehr und die Afghanen bekamen keine "nassen Füße". Im Sonnenschein wurde es dann auch ganz schön warm.

In den einzelnen Klassen hatte ich viele Anfänger, die Hunde unerfahren, teils nervös mit nervösen Vorführern. Hier galt es erst mal alle beide zu beruhigen.. So war mein Jugendklasse-Rüde "Baladuri’s Achat", gerade einjährig, wunderschön anzusehen und wie sich dann auch später herausstellte mit auffallendem Gangwerk völlig "daneben". Die Handlerin entnervt- ich kam erst gar nicht an ihn heran.

Bis es mir dann gelang Tellington-Touch –Bewegungen (Ohren, Lefzen, Nabelbereich) anzuwenden. So kann man ängstliche Tiere sehr schnell "normalisieren"-ich setze dies immer in solchen Fällen ein. Und siehe, es wirkte sofort, der Rüde entspannte sich , ich konnte ihn mühelos anfassen , auch das Gebiss kontrollieren , was vorher vollkommen unmöglich war.

Er präsentierte ausgezeichnete Qualitäten, bekam V 1 und wurde später sogar JBOB.

In der O-Klasse war gerade mal der V1 und RCAC-Rüde "El Corrado’s Ahid" ein "Profi".

Alle anderen ungeübt mit unerfahrenen Vorführern. Gott sei Dank konnte ich mir die Zeit nehmen und den Besitzern zeigen, wie sie ihren Liebling hinstellen sollen, dabei sah ich immer wieder vor Aufregung zitternde Hände. Es freut einen dann schon, wenn man sieht wie sich die Ängste und Unsicherheiten – bei Mensch und Hund – abbauen und erstaunlich "gute" Afghanen herauskommen

Der V 2 –Rüde "Nagas Pachacumac", ist sehr korrekt ,zeigt sehr schönes Gangwerk , mit ihm muss noch viel "gearbeitet" werden.

Das CAC ging dann in die Leistungsklasse an "Abu-nanda Shams-an-nahar" der ein absoluter Profi war und hervorragend präsentiert wurde.Der zweitplazierte Rüde "Dai Shan al Qasim", wohl noch nicht sehr lange bei dem Besitzer, war ebenfalls sehr auffallend, aber noch im Ganzen viel zu ungestüm und teils unkontrolliert. Wenn er mehr Ringtraining haben wird, zeigt er sicherlich sehr schöne Bewegungen.

In der Siegerklasse stand der erfolgreiche " MCH Fahdil-Land Shams-an-nahar" (achtjährig), der überlegen V 1 bekam, sich dann allerdings zusammen mit dem CAC-Rüden im Stechen um den "Besten Rüden" (BOS) gegen den schwungvoll auftretenden V 1-Veteranen-Rüden "CH Uncas von Katwiga" (zehnjährig) – der später auch Veteranen-BIS wurde - geschlagen geben musste.

Bei den Hündinnen war es sehr ähnlich. Die Jugendklasse mit V 1 entschied die erst 9 ½ Monate alte "Fayyu-mee of High Society" (V 1 ) überlegen für sich, gegen die 15 ½ Monate alte ,wilde "Gina von Katwiga" ( V 2).Diese musste man erst "müde" machen, dann stand sie perfekt mit korrekter Anatomie und zeigte ein leichtfüssiges, ausgreifendes Gangwerk.

Im Moment nach der Läufigkeit abgehaart, sandfarben mit schwarzer Maske - langer, edler Kopf ,- war sie absolut nicht in den sonst klar erkennbaren "Katwiga-Typ" einzuordnen. Mit dieser Hündin muss man viel Ringtraining absolvieren. Es lohnt sich !

In der O-Klasse beeindruckte die sehr auffallende, herrlich rote, reichbehaarte Hündin "Aga Djari’s Follow my Heart", mit ganz ausgereifter hervorragender Anatomie und selbstbewusstem Auftreten. Mühelos erreichte sie V 1 – V 2 errang die noch in der Entwicklung stehende " Felisha of Malugie".

Die beiden Profi-Damen der Leistungsklasse (Gebrauchshundeklasse) aus dem selben Zwinger, im selben Besitz, zeigten sich wie immer ringerfahren und erreichten V1 "Barisha-Devi-Shams-an-nahar" und V 2 "Aylah Shams-an-nahar".

Barisha musste sich dann allerdings im "Kampf" um das CAC gegen die V 1 –Hündin der O-Klasse geschlagen geben , die damit das Dt. Championat vollendete. Barisha errang verdient das RCAC.

Spannend wurde es, als die sehr ringerfahrene, mit großer Ausstrahlung auftretende V 1 –Hündin der Siegerklasse " Agha Djari’s Embrace my Soul" gegen die CAC-Hündin um die "Beste Hündin" an trat. Beide wie sich später herausstellte aus gleicher Zucht und mit gleichem Besitzer.

Die Siegerklasse-Hündin- nicht ganz so üppig behaart wie die CAC-Hündin – bestach mit einer unwahrscheinlich , selbstbewussten Haltung, wenn es auch sehr schwer war die Vorzüge der Hündinnen untereinander abzuwägen und wurde "Beste Hündin" (BOS). BOB erreichte sie dann eigentlich mühelos und kam beim BIS später in die letzten Vier.

Abschließend kann ich sagen – es waren nur wenige ringerfahrene Hunde (und Vorführer) da, aber mehrere "unentdeckte" korrekte Afghanen um die es sich lohnt.

Diotima Schäfer

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