Diese
urige, temperamentvolle Rasse mit ihrem großen Laufbedürfnis passt
eigentlich gar nicht mehr in unsere laute, hektische, enge Welt.
Sicher, wir haben den Afghanen in den letzten Jahrzehnten
„handlicher“ gemacht, die Eigenwilligkeit vermindert, ihn
rundherum „bequemer“ erzüchtet – und trotzdem stoßen wir in
der Umwelt an, stehen in der heute so hundefeindlichen Zeit immer
wieder vor völligem Unverständnis für die Bedürfnisse dieser
bewegungsfreudigen Rasse.
Es ist nicht nur die
Kampfhundeproblematik, die so manches Hundeleben beeinflusst,
sondern auch die Schnelllebigkeit unserer Zeit und die mangelnde
Geduld dem Tier gegenüber. Manch einer legt sich einen Afghanischen
Windhund zu – begeistert von seinem äußeren Erscheinungsbild.
Wird die Pflege und Haltung dann schwierig, unbequem, werden die
Hunde abgeschoben und man wendet sich – oft mit Vehemenz – einem
anderen Hobby zu.
Farao
el Di-tschu-rahdan
Europajugendsieger
1997
vorher
Das
geht so „ruck zuck“, dass man sprachlos ist.
Auch
wenn Ergeiz beim Kauf eines Afghanen mitmischte und der Arme auf der
Ausstellung oder dem Rennen die Erwartungen nicht erfüllt, schon
ist er uninteressant, er muss weg, der nächste wird angeschafft. In
diesem Fall kann man nur hoffen, dass der „neue Platz“ ein
idealer ist. Auch der gewissenhafteste Züchter ist nicht davor
gefeit, dass Menschen – Käufer/Hundebesitzer – in Not geraten.
Das geht heutzutage oft sehr schnell. Da brechen Gemeinschaften
auseinander, die stabil erschienen, da verlassen sich Ehepartner
gegenseitig, Krankheiten, die alles verändern treten auf,
Existenzen gehen zugrunde.
Ganz schnell ändern sich dann in solchen
Situationen auch die Menschen, manchmal von den Betroffenen gar
nicht registriert – Kinder und Tiere sind die Notleidenden.
Wenn
es ums Überleben geht, werden die Liebe und Verantwortung für das
anvertraute Tier zweitrangig. Menschlich vielleicht sogar einigermaßen
zu verstehen. |
Nicht
immer natürlich – Gott sei Dank – ist es nicht die Regel. Viele
der Betroffenen schämen sich, den Züchter zu verständigen, damit
dieser helfen könnte, so kommen diese wehrlosen Hunde oft an
dubiose Stellen.
Wenn man es erfährt kann man eingreifen – nicht
von ungefähr füllen diese armen Kreaturen die Liste von WIN: Wie
kann es sonst angehen, dass z. B. 2 Afghanen als Jungtiere im
Tierheim abgegeben werden und dort fast ein Jahrzehnt
„vergessen“ wurden ? (Österreich).
Sicher, nicht jeder Züchter
kann so ohne weiteres einen Hund zurücknehmen, zuhause ins Rudel
einfügen, aber wenn man informiert wird kann man weiterhelfen,
mitvermitteln.
Schließlich fühlt man sich verantwortlich für das
Leben des Tieres und man kennt die Mentalität seiner Hunde, weiß,
wo sie „hinpassen“.
Farao
in der Mitte, hinten Dhukaa vorne Bihara - nach der Rettung
Bihara
el Di-tschu-rahdan
Nebenstehend
einige Fotos von unter großem Aufwand, Schwierigkeiten und Kosten
mit Hilfe von Windhundbesitzern zurückgeholten Hunden. Tagelang auf
der Suche – im nächtlichen Einsatz „gerettet“. Die Familie
– einst ein idealer Platz mit geliebten, gepflegten Afghanen –
war in Not geraten – der Mann war weg.
Falscher Stolz ließ alle
sofort abgegebenen finanziellen Hilfsangebote ablehnen. Als Züchter
war man „außen vor“. Die Tiere in unvorstellbarem Zustand, noch
9 Monate vorher standen sie in bestem Pflegezustand im Ring. |
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